Luftwärmepumpe: Funktion, Aufbau & Nutzen

Die Luftwärmepumpe gehört zu den Wärmepumpen und verwendet als Energiequelle Luft. Das ist nicht nur umweltschonend, sondern vereinfacht auch die Installation, denn aufwendige Bohrarbeiten oder Genehmigungen entfallen bei einer Luftwärmepumpe gänzlich. Je nach Modell kommen jedoch unterschiedliche Techniken zum Einsatz, welche wir Ihnen in diesem Ratgeber samt Ihrer Vor- und Nachteile näher vorstellen.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert die Luft Wasser Wärmepumpe?

Eine Luft Wasser Wärmepumpe nutzt die Umgebungsluft, welche über einen Ventilator angesaugt und anschließend an einen Verdampfer innerhalb der Luftwärmepumpe weitergeleitet wird. Ein Kältemittel nimmt die Wärmeenergie in der Luft auf und wird dadurch gasförmig. Ein Kompressor verdichtet anschließend das Gas so stark, dass die Temperatur ansteigt. Über einen Wärmetauscher wird das erwärmte Gas nun an das Wasser des Heizwasserkreislaufes weitergegeben, um Räume zu beheizen und Warmwasser bereitzustellen.

Das Kältemittel wird bei Abgabe der Wärme wieder flüssig und verliert durch ein Expansionsventil den bisherigen Druck. So gelangt das Kältemittel wieder zum Verdampfer, wo es den Kreislauf wiederholt und erneut warme Umgebungsluft aufnimmt.

Luft-Wasser-Waermepumpe-Funktion
Abbildung: Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. | www.waermepumpe.de

Wie funktioniert die Luft Luft Wärmepumpe?

Im Gegensatz dazu ist die Luft-Luft-Wärmepumpe nicht auf einen Kältemittelkreislauf angewiesen und somit – rein technisch gesehen – keine echte Wärmepumpe. Stattdessen wird Außenluft angesaugt und mithilfe eines Plattenwärmetauschers durch die verbrauchte Raumluft aufgewärmt. Man spricht deswegen häufig auch von einem Lüftungswärmesystem. Hierbei können von der Raumluft bis zu 90 % der Wärme für die Erwärmung der Zuluft genutzt werden.

Die Abluft wird anschließend nach draußen geleitet, was zur Qualität der Raumluft beiträgt. Darüber hinaus wird bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe die Außenluft von Staub, Keimen, Schadstoffen etc. gefiltert und die Raumluftfeuchtigkeit reguliert bzw. die Luftfeuchtigkeit gesenkt, was insbesondere Allergikern zugutekommt.

Da die Frischluft auch kalt sein kann, wird sie zuvor mit einem Frischluftfilter vorgewärmt. Bei sehr kalter Luft kann zusätzlich ein unterirdischer Luftbrunnen, der Erdwärmetauscher, zum Einsatz kommen. Damit ist ein unterirdisches Rohr gemeint, welches die Luft mithilfe der Erdwärme vorwärmt. Das ist sogar bei Außentemperaturen von bis zu – 25 °Grad möglich.

Lueftungswaermesystem
Bei der Luft-Luft-Wärmepumpe findet eine Wärmeübertragung von Raumluft zur Frischluft statt.

Mit Erdwärme kombinieren

Der Erdwärmetauscher innerhalb einer Luftwärmepumpe kann auch zur Erzeugung von kalter Luft genutzt werden. Hierbei wird die Luft durch die konstanten Erdtemperaturen abgekühlt, was sich vor allem im Sommer als äußert praktisch erweist. In unserem Ratgeberbeitrag Wärmepumpe als Klimaanlage gehen wir näher auf dieses Thema ein. Erdwärme kann im Übrigen auch direkt zum Heizen genutzt werden. Wie das funktioniert, erklärt Ihnen unser Ratgeberbeitrag zur Erdwärmepumpe.

Voraussetzungen für eine Luft Wasser Wärmepumpe

Aus Kostensicht ist die Luft Wasser Wärmepumpe eine gute, zukunftssichere Investition, wie unser Preisvergleich zu Luft Wasser Wärmepumpe Kosten zeigt. Und auch beim Komfort kann diese spezielle Wärmepumpe stark punkten. Ob im Inneren des Gebäudes, separat im Außenbereich oder als Split-Wärmepumpe, die den Verdampfer nach außen verlagert: Die Luft Wasser Wärmepumpe nimmt nur wenig Platz ein, ist geräuscharm und erfordert keine umfangreichen Aushebungs- und Erschließungsarbeiten, wie es etwa bei anderen Wärmepumpen der Fall ist.

Grundsätzlich ist die Luft Wasser Wärmepumpe sowohl für Neu- als auch Altbauten geeignet und erfordert keine umfangreichen Umbauarbeiten. Trotzdem müssen ein paar Voraussetzungen gegeben sein, damit die Luft Wasser Wärmepumpe auch wirklich effizient arbeiten kann:

  • Das zu beheizende Gebäude sollte über eine gute Dämmung verfügen, was bei Altbauten erst nach Modernisierungsarbeiten der Fall ist.
  • Gleichzeitig sollten Sie auch den Stromverbrauch und Heizbedarf im Auge behalten, da es einige Wärmepumpen gibt, die bei einem hohen Verbrauch besser abschneiden, wie etwa die Erdwärmepumpe.

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Voraussetzungen für eine Luft Luft Wärmepumpe

Damit die Luftwärmepumpe einwandfrei funktioniert, muss das Gebäude über eine gute Dämmung verfügen und entweder ein Niedrigenergiehaus oder ein Passivhaus sein. Eine Luft-Luft-Wärmepumpe kann nämlich nur einen geringen Heizbedarf abdecken, der 1 W pro m² nicht übersteigen sollte. Dazu sollte das Gebäude luftdicht versiegelt sein, um einen Wärmeverlust zu vermeiden. Im Zweifelsfall kann ein zusätzlicher Elektroheizstab als Absicherung dienen, falls einmal doch mehr Wärme benötigt wird, z. B. im Winter. Dies treibt natürlich den Stromverbrauch für die Luftwärmepumpe in die Höhe.  Für die Modernisierung eines Altbaus ist die Luft-Luft-Wärmepumpe aus diesen Gründen daher oftmals ungeeignet.

Dafür eignet sie sich bei Neubauten als Alternative zu anderen Wärmepumpen, denn sie ist klein und damit platzsparend. Mithilfe von Vorabeinstellungen und Programmen kann die Effizienz und der Komfort zusätzlich gesteigert werden, indem etwa feste Zeiten eingeplant werden, in denen ein Raum vorsorglich beheizt werden soll. Ein weiterer Pluspunkt der Luftwärmepumpe ist die Unabhängigkeit von der Qualität des Grundwassers und des Bodens, wie es beispielsweise bei einer Erdwärmepumpe der Fall ist.

Lediglich der Standort der Luftwärmepumpe sollte gut durchdacht sein, denn die Lautstärke ist nicht unerheblich. Unser Ratgeberbeitrag zur Lautstärke einer Luftwärmepumpe erklärt, welche Lautstärken erlaubt sind und wie Sie die Lautstärke verringern können.

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