Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Das Funktionsprinzip einer Infrarotheizung beruht auf einer Strahlungsheizung, die langwellige Infrarot C Strahlen erzeugt. Anders als die meisten anderen Heizungsarten erwärmt die Infrarotheizung dabei aber nicht die Raumluft, sondern die sie umgebenden Flächen. 

Das Ergebnis: Wände, Böden und auch die Einrichtung werden erwärmt. Die Raumluft fliegt über die erwärmten Wände und Einrichtungsgegenstände und wärmt sich selbst auf, die Raumtemperatur steigt. Vergleichbar ist diese Strahlungswärme etwa mit der von Kachelöfen oder dem Gefühl vom Baden im Sonnenlicht.

Infrarotheizung

Inhaltsverzeichnis

Aufbau einer Infrarotheizung

Die Infrarotheizung besteht im Inneren aus einem Heizelement, welches mithilfe von Strom auf 85 bis 100 Grad erhitzt wird. Hierbei entstehen Infrarotstrahlen. Als Heizleiter werden häufig Karbonfasern oder Karbonfolien verwendet, die mithilfe von Glasfaser verstärkt werden und von Kunststoff umgeben sind. Aber auch Graphit, Kohlenstofffasern und Metall kommen als Materialien für den Heizleiter infrage.

Beim Heizelement muss eine Seite thermisch isoliert werden, sodass die erzeugte Wärme lediglich nach vorne abgegeben wird. Dafür kommt meist eine Isolierschicht aus Steinwolle zum Einsatz. Mit einer Rückwand aus verzinktem, pulverbeschichtetem Stahlblech wird die Infrarotheizung nach hinten hin abgeschlossen. Nach vorne hin gibt es diverse Optionen als Dekor, was die Infrarotheizung zu einer interessanten Alternative zu herkömmlichen Heizungssystemen macht.

Heizung Infrarot

Infrarotstrahlen liefern Wärme

Infrarotstrahlen sind langwellige Strahlen von 15 µm bis 1 mm und können vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden. Sie dringen bis zu 3 mm in Materie ein, wobei die Strahlen in Wärme umgewandelt werden. An heißen Sommertagen ist deshalb der Sand am Strand oder der Asphalt auf der Straße sehr viel wärmer als an kälteren Tagen. Ein Teil der Infrarotstrahlung wird jedoch beim Aufprall reflektiert und trifft wiederum auf andere Objekte, welche die Strahlen ihrerseits absorbieren. Auf diese Weise kann mit einer Infrarot-Strahlungsheizung ein ganzer Raum gleichmäßig erwärmt werden. Das ganze muss auch nicht teuer sein. Unser Preisvergleich zeigt Ihnen, was eine Infrarotheizung kostet und wie die einzelnen Modelle sich in den Kosten unterscheiden.

Abwechslung bei der Vorderansicht

Auf der sichtbaren Seite der Infrarotheizung können diverse Materialien als sichtbare Abdeckung dienen, wie etwa Glas, pulverbeschichtetes Aluminium, Kreidetafeln oder eine Natursteinplatte (z. B. Marmor oder Keramik). Bei den Gestaltungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Besonders auffällig sind natürlich Motivdrucke hinter Glas, wodurch der Anschein erweckt wird, dass an der Wand lediglich ein Bild hängt. Aber auch das komplette Verschwinden der Infrarotheizung (z. B. in der abgehängten Decke) wird gerne gewählt.

Weitere Verwendungsorte von Infrarotheizungen:

  • Mit Handtuchhalter im Badezimmer
  • Mit integriertem Licht
  • Hinter einem Spiegel
  • Als Fußbodenheizung
  • Unter dem Schreibtisch
  • Als Infrarotstrahler (z. B. auf der Terrasse)

Infrarotheizungen sind damit auch perfekt als Zusatzheizung geeignet. Das haben sie mit der Elektroheizung gemeinsam. Generell gilt bei der Platzierung der Heizung jedoch, dass sie niemals gegenüber einer Fensterfläche stehen sollte. Der Kontrast zum kalten Fenster bewirkt, dass die Fensterseite als zu kalt und die Heizungsseite als zu warm empfunden wird. Erfahren Sie in unserem weiteren Ratgeberbeitrag noch mehr zur effektiven Nutzung und den Vor- und Nachteilen der Infrarotheizung.

Infrarot Fussbodenheizung
Eine Infrarotheizung passt perfekt unter dem Boden als Fußbodenheizung.

Wie wirken Infrarotheizungen auf das Wärmeempfinden?

Das Gefühl und die Wärme, die diese Infrarot Heizungssysteme erzeugen, gleicht dem direkter Sonnenstrahlung, wobei die Heizluft in jeder Raumluftschicht gleich hoch ist. Eine eingeschaltete Infrarotheizung sorgt also für gleichmäßige Wärme und die Raumlufttemperatur kann problemlos 2-3 Grad niedriger ausfallen als bei herkömmlichen Heizungen, denn das persönliche Wärmeempfinden gleicht dies wieder aus. Ein guter Vergleich hierfür ist ein kalter, dafür aber sonniger Tag. Es macht hierbei einen Unterschied, ob Sie sich direkt in die Sonne setzen oder sich im Schatten befinden. Die Infrarotheizung ähnelt genau diesem Gefühl, weshalb sie sich sehr natürlich anfühlen. Dadurch, dass Infrarotheizungen nicht die Luft während der Wärmeerzeugung aufwirbeln, entsteht dabei auch keinerlei Staubflug. Das sorgt für stets frische Luft und bessere Allergieverträglichkeit.

Auf Strahlungswirkungsgrad achten

Bei einer Infrarotheizung kommt es vor allem auf den Strahlungswirkungsgrad an, denn dieser beschreibt, in welchen Maße die Infrarotstrahlung an die im Raum befindlichen Flächen tatsächlich übertragen wird. Der Wert sollte bei einer Infrarotheizung mindestens 40 % betragen.

Da der Begriff Infrarotheizung rechtlich nicht geschützt ist, kann praktisch jeder ihn verwenden. Achten Sie daher beim Kauf einer Infrarotheizung dringend darauf, dass es sich hierbei auch wirklich um eine echte Infrarotheizung handelt. Darüber hinaus sollte auch die Aufheizzeit nicht zu lang ausfallen. 5 Minuten oder weniger gelten als effektiv. Ihr Gerät sollte dabei der DIN EN IEC 60675-3 entsprechen, denn bei dieser Norm werden sowohl der Strahlungswirkungsgrad als auch die Aufheizzeit bestimmt.

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