Wasserführender Kamin – natürliche Wärme als Ergänzung zur Heizung

Ein wasserführender Kamin, den Sie mit Holz befeuern, bringt Ihnen die natürliche Wärme eines echten Holzfeuers in die eigenen vier Wände. Darüber hinaus fließt nur ein Teil der erzeugten Energie in den Aufstellraum. Den Rest gibt der Kamin durch einen Pufferspeicher an die Zentralheizung ab, die so die restlichen Heizkörper des Hauses versorgt. Ein wasserführender Kamin ist daher nicht nur praktisch, sondern auch ökologisch sinnvoll, da er überaus effizient arbeitet. Erfahren Sie hier mehr über die Funktionswese sowie Anschluss- und Einsatzmöglichkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert ein wasserführender Kamin?

Wasserführende Kamine haben gegenüber herkömmlichen Kaminöfen einen großen Vorteil: Sie nutzen die Wärme, die bei der Verbrennung entsteht, zusätzlich zum Erhitzen des Wassers, das im Kreislauf geführt wird. Damit erhöht sich der Wirkungsgrad und die Wärme wird transportabel gemacht.

Dafür besitzt der wasserführende Kamin eine sogenannte Wassertasche, die als integrierter Wärmeüberträger fungiert. Das Wasser, das durch diese Tasche fließt, wird erwärmt und gibt die daraus gewonnene Wärme zu zwei Dritteln an den Pufferspeicher ab. Lediglich ein Drittel der Wärme wird dafür genutzt, den jeweiligen Raum, in dem sich der Kamin befindet, aufzuheizen.

Die aufgesparte Energie dient bei einem wasserführenden Kamin dazu, das Brauchwasser zu erwärmen und steht der restlichen Heizung im Haus zur Verfügung. Konventionelle Kamine hingegen geben ihre gesamte Wärme an den Aufstellraum ab.

Wasserfuehrender-Kamin
Ein wasserführender Kamin vereint natürliche Wärme mit Effizienz.

Zentralheizungsersatz

Wenn Sie ein modernes Passivhaus besitzen, dann können Sie einen wasserführenden Kamin auch als Zentralheizung nutzen. Dafür ist jedoch eine Kombination mit einer optimalen Wärmedämmung erforderlich. Das Passivhaus ist – aufgrund seiner kompakten Bauweise und der Nutzung eines wasserführenden Kamins – als Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen. Wenn Sie ein Projekt dieser Art planen, dann ist es ratsam, Ihr Vorhaben mit einem Schornsteinfeger aus Ihrer Umgebung abzusprechen. Da diese Heizart strengeren Regeln nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) unterliegt und bestimmte Abgaswerte einhalten muss, sollte der Kamin in seiner Leistung optimal an die baulichen Bedingungen angepasst sein.

Anschluss und Einsatzmöglichkeiten

Wenn Sie sich einen wasserführenden Kamin zulegen möchten, dann haben Sie verschiedene Einsatzmöglichkeiten:

Bereitstellung von Brauchwasser

Wenn Sie mit einem wasserführenden Kamin die Brauchwasserbereitstellung unterstützen möchten, dann ist es optimal, wenn schon ein Speicher vorhanden ist, der sich dafür eignet. In diesem Fall können Sie den Kamin mit dem Heizkreislauf der Heizung koppeln. Dieser sorgt dann unterstützend dafür, dass die Energie für die Erwärmung des Brauchwassers nicht wie bisher nur von der Hauptheizung kommen muss. Bei einem größeren wasserführenden Kamin ist es auch denkbar, dass dieser einen Teil der Heizleistung übernimmt.

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Unterstützung des Heizkreislaufes

Ein wasserführender Kamin als unterstützendes Element des Heizkreislaufes einzubauen ist die wohl gängigste und einfachste Variante. Damit übernimmt der Kamin mithilfe der Wassertasche rund ein Drittel der erzeugten Wärme, um den Aufstellraum zu heizen. Den Rest nutzen Sie, um den übrigen Heizbedarf des Gebäudes zu decken.

Gesamte Versorgung der Heizung

Soll der wasserführende Kamin im Alleingang die Versorgung der Heizung übernehmen, dann ist es wichtig, sich an die Reglementierungen des BImSchV zu halten. Diese regelt den zulässigen Schadstoffausstoß von Feuerungsanlagen. Denn bestimmte Emissionsgrenzwerte für Staub und Kohlenstoffmonoxid (CO) dürfen nicht überschritten werden.

Da der Kamin als Alleinversorger dann nämlich als Zentralheizung gilt, muss er strengere Abgaswerte einhalten. Das kann ein herkömmliches Gerät in der Regel nicht leisten. Hinzu kommt, dass der wasserführende Kamin in diesem Fall vor besonderen Herausforderungen steht: Im Aufstellraum muss er angenehme Temperaturen schaffen, während im übrigen Haus genug Energie für die Wasser- und Heizflächenerwärmung zur Verfügung stehen soll. Darum muss er in seiner Leistung exakt angepasst sein.

Abgaswerte
Als Zentralheizungsersatz unterliegt der Kamin strengeren Regeln.

Je nach Einsatzart des wasserführenden Kamins ergeben sich unterschiedliche Vor- und Nachteile sowie Kostenpunkte. Wenn Sie mehr erfahren möchten, dann wenden Sie sich an einen Fachmann in Ihrer Nähe oder informieren Sie sich hier zum Thema Kosten eines wasserführenden Kamins und Vor- und Nachteile eines wasserführenden Kamins.

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