Wärmepumpe: Nachteile und Vorteile

Wärmepumpen gelten als umweltfreundlich, denn sie nutzen keine fossilen Brennstoffe und haben vergleichsweise geringe Betriebskosten. Dennoch besitzt auch die Wärmepumpe einige Nachteile, derer Sie sich bewusst sein sollten, bevor Sie mit dem Gedanken spielen, sich eine Wärmepumpe zuzulegen. Insbesondere die hohen Anschaffungskosten sind hierbei zu nennen, die bei einigen Wärmepumpen aufkommen. Unser Ratgeber erklärt, welche Stolpersteine es gibt, was ins Reich der Mythen gehört und welche Vorzüge eine Anschaffung lohnenswert machen.

Inhaltsverzeichnis

Hohe Anschaffungskosten

Die Wärmepumpe bezieht ihre benötigte Wärme direkt aus der Natur – und hier haben wir bereits den Knackpunkt. Die Erschließungskosten treiben die initialen Anschaffungskosten in die Höhe. Denn während die Wärmpumpe selbst mit etwa 8.000 bis 15.000 Euro schon nicht ganz günstig ist, sind die weiteren Installations- und Erschließungskosten mit durchschnittlich 10.000 € ein weiterer Kostenpunkt, der die Preise in die Höhe treibt.

Wie hoch die Kosten bei den verschiedenen Wärmepumpen ausfallen, erfahren Sie in unseren jeweiligen Preisvergleichen genauer:

Waermepumpe-Nachteile-und-Vorteile

Hoher Arbeitsaufwand

Auch der Arbeitsaufwand ist bei einigen Wärmepumpen sehr hoch. Vor allem Erdwärmepumpen benötigen umfangreiche Ausgrabungsarbeiten, um Erdsonden und Erdkollektoren zu verlegen. Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind aufgrund der Bohrungen ebenfalls mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Insbesondere bei bereits bestehenden Altbauten kann dies schnell zu logistischen Problemen führen.

Örtliche Voraussetzungen & Genehmigungen

Eine Wärmepumpe ist nur dann von Nutzen, wenn sie auch ausreichend Wärme aus der Umwelt ziehen kann. Insbesondere Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind nicht überall umsetzbar, da gewisse Tiefen erreicht werden müssen, um an qualitativ gutes Grundwasser zu gelangen. Dafür kann ggf. eine Genehmigung von der Wasserbehörde erforderlich sein.

Aber auch Erdwärmepumpen können ein Problem darstellen, da die Erdsonden ebenfalls tief gebohrt werden müssen und deshalb auch genehmigungspflichtig sind. In diesem Fall kann unter Umständen auf Erdkollektoren zur Erdwärmegewinnung zurückgegriffen werden. Für diese benötigen Sie jedoch ausreichend Platz, der vor allem bei Altbauten häufig nicht gegeben ist.

Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist vor allem wegen der hohen Anforderungen an die Dämmung und an das Lüftungssystem nicht immer die erste Wahl.

In einigen Fällen sind deshalb nicht alle Wärmepumpen passend für den jeweiligen Einsatzort, weshalb unser Wärmepumpen Vergleich damit befasst, wann sich welche Wärmepumpe für Ihre Zwecke am besten eignet.

Erdwaermebohrung Genehmigung
Die Genehmigung für eine Erdbohrung erhalten Sie bis 100 m Tiefe beim Landratsamt. Wird die Bohrung tiefer ausfallen, müssen Sie sich an die Bergbehörde wenden.

Hohe Lautstärke: Nur bei Luftwärmepumpen

Die Behauptung, dass Wärmepumpen grundsätzlich laut sind, ist falsch. Von diesem Problem sind vornehmlich Luftwärmepumpen betroffen, da sie zum Ansaugen der Umgebungsluft Ventilatoren einsetzen. Zudem sind leistungsstarke Geräte lauter als Geräte mit weniger Leistung. Eine Wärmepumpe hat somit häufig einen durchschnittlichen Geräuschpegel von ca. 50 Dezibel und ist damit so laut wie eine Unterhaltung in normaler Lautstärke. Das kann in Wohngebieten schnell zum Problem werden. Unser Ratgeber zum Thema Lautstärke einer Luftwärmepumpe klärt auf, ab wann die Lautstärke problematisch wird und wie Sie am besten vorgehen, um die Lautstärke einzudämmen.

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Geinge Vorlauftemperatur: Segen und Fluch zugleich

Als Vorlauftemperatur wird die Temperatur des Heizwassers bezeichnet, die nach dem Erhitzen durch eine Wärmequelle erreicht wird. Wärmepumpen benötigen eine niedrige Vorlauftemperatur von unter 50 Grad, um effizient zu arbeiten. Deswegen sind sie auch im Stromverbrauch so kostengünstig, denn die Differenz zwischen Vorlauf- und Außentemperatur fällt somit nur gering aus.

Das Problem bei einer niedrigen Vorlauftemperatur besteht jedoch darin, dass viele Heizkörper eine hohe Vorlauftemperatur besitzen. Bei höheren Vorlauftemperaturen wäre der Stromverbrauch für das Erhitzen des Heizwassers zu hoch und der Einsatz einer Wärmepumpe wäre nicht mehr wirtschaftlich tragbar.

Glücklicherweise gibt es Heizsysteme, die solche niedrigen Vorlauftemperaturen unterstützen. Insbesondere Fußbodenheizungen lassen sich so perfekt mit einer Wärmepumpe kombinieren, denn diese benötigen niedrige Vorlauftemperaturen von nur 30 bis 35 Grad. Aber auch bei einer Fußbodenheizung müssen Sie darauf achten, dass Ihr Haus gut gedämmt ist. Bei einer schlechten Dämmung müssen die Vorlauftemperaturen generell höher ausfallen, da kontinuierlich Wärme nach außen hin verloren geht. Daher sind Wärmepumpen nur für Häuser geeignet, die gewisse Energiestandards erfüllen, wie etwa ein Nullenergiehaus.

Waermepumpe-mit-Fussbodenheizung
Eine Fußbodenheizung ist eine perfekte Ergänzung zur Wärmepumpe.

Die 10 Wärmepumpen Vorteile in der Übersicht

Trotz der hohen Anschaffungskosten und der bereits genannten Nachteile ist die Wärmepumpe einen Blick wert. Die wichtigsten generellen Vorteile sind u.a.:

  1. Dauerhafte Ressource: Anders als fossile Brennstoffe sind die Wärmequellen der Wärmepumpen de facto unerschöpflich vorhanden.
  2. Umweltfreundlich: Wärmepumpen sind aber nicht nur wegen ihrer unerschöpflichen Energiequellen umweltfreundlich. Auch die Tatsache, dass sie im Vergleich zu herkömmlichen Öl- und Gasheizungen einen um bis zu 90 % verringerten CO2-Ausstoß besitzen, spricht ganz klar für sie.
  3. Wärmequelle jederzeit verfügbar : Auch im Winter liefern Wärmequellen ausreichend Wärme. Selbst die Luft Luft Wärmepumpe ist so gebaut, dass sie auch im Winter für Wärme sorgen kann. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeberbeitrag zur Luftwärmepumpe.
  4. Mit Photovoltaik kombinierbar: Sie können die Umweltfreundlichkeit Ihres Heizsystems noch steigern, indem Sie eine Wärmepumpe mit einer Solartherme kombinieren. Auf diese Weise erhöhen Sie die Effizienz Ihrer Heizstrategie.
  5. Geringe Betriebskosten: Lediglich etwa 1.800 € Verbrauchskosten im Jahr müssen Sie einplanen. Zum Vergleich: Öl-, Gas- und Pelletheizungen kommen nicht unter 2.000 €.
  6. Kühlung: Einige Wärmepumpen eignen sich auch zur Kühlung, weshalb Sie sich die zusätzliche Anschaffung einer Klimaanlage sparen können. Wie das Kühlprinzip funktioniert, erklärt unser Ratgeberbeitrag Wärmepumpe als Klimaanlage.
  7. Niedrige Wartungskosten: Lediglich die Luft Luft Wärmepumpe und die Luft Wasser Wärmepumpe benötigen zwingend Wartungen, da früher oder später der Luftfilter verschmutzt. Alle anderen Wärmepumpen müssen nicht zwingend geprüft werden, solange alles einwandfrei läuft. Dennoch ist es anzuraten, die Wärmepumpe hin und wieder überprüfen zu lassen. Die Wartungskosten stellen daher nur einen geringen Kostenpunkt dar. Für eine Wartung müssen Sie weniger als 100 € einplanen.
  8. Hohe Betriebssicherheit: Wärmepumpen haben eine hohe Betriebssicherheit. Darüber hinaus besitzen sie eine gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten und haben häufig lange Herstellergarantien.
  9. Lange Lebensdauer der Anlage: Eine Wärmepumpe ist eine Investition in die Zukunft. Etwa 20 Jahre halten gute Wärmepumpen.
  10. Starke Förderung: Bei all diesen Vorteilen ist es kaum überraschend, dass auch der Staat ein Interesse daran hat, die Wärmepumpe schmackhaft zu machen. Dank etlicher Förderprogramme können Sie für den Einbau einer Wärmepumpe bis zu 50 % der förderfähigen Kosten an Zuschüssen und Kreditvorteilen erhalten. Welche Förderungen Sie konkret erhalten können, verrät Ihnen unser Preisvergleich Wärmepumpe Kosten.

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